Kein 2. Rückhalteraum Esliabethenwört

Veröffentlicht am 11.10.2014 in Ortsverein

Erfreulich viele Bürgerinnen und Bürger verfolgten am 30. September im Sebastianusheim Rheinsheim  die gemeinsame Sitzung des Gemeinderates mit dem Ortschaftsrat Rheinsheim. Das Thema „Retentionsraum Elisabethenwört“ bewegt eben viele. Davon wurden die Vertreter des Regierungspräsidiums (RP) Karlsruhe offensichtlich überrascht.

Die Fragebereitschaft und Diskussionsfähigkeit waren groß, und es war nicht immer klar, auf welcher Seite eigentlich die Sachkundigeren saßen.

Es war einfach zu wenig, auf die deutsch-französische Vereinbarung 1982 und den Beschluss der Landesregierung 1988 zum Integrierten Rheinprogramm (IRP) zu verweisen und einfach zu behaupten: „Elisabethenwört wird gebraucht, mindestens in der kleinen ungesteuerten Variante“. Die angeblich ergebnisoffene Untersuchung von 6 Varianten (ungesteuerter Rückhalteraum mit Dammrückverlegung oder gesteuerter Polder mit jeweils 3 verschiedenen Größen in kleiner, mittelgroßer und großer Variante) ist in der Vorstellungswelt des RP wohl doch nicht so ergebnisoffen. Denn: „Die Umweltverbände machen mit der Forderung nach einer Regeneration der Rheinauen Druck.“ Über die Folgen für die Bevölkerung Rheinsheims konnten oder wollten die „Experten“ nichts sagen. Denn hydrologische und hydaulische Untersuchungen, Grundwassermodelluntersuchungen und mögliche Wechselwirkungen mit dem Polder Rheinschanzinsel sind ja noch unbekannt. Auf eine 7. Variante, die Null-Lösung, wollten sich die Vertreter des RP nicht einlassen. Dann droht eben die Zwangsenteignung!

Völlig unberücksichtigt scheint in der Diskussion über Solidarität der Rheinanlieger die Tatsache zu sein, dass Philippsburg mit dem Polder Rheinschanzinsel seinen Solidarbeitrag bereits geleistet hat. Eine Ertüchtigung der Rheinhochwasserdämme 31 und 31 a in absehbarer Zeit plant das RP offensichtlich nicht. Aber: Eine Solidarität als Einbahnstraße können Bürger und Räte nicht akzeptieren. Alternative Lösungsansätze werden kurz abgetan, überhaupt nicht erwogen. Wer glaubt, dass alles noch „ergebnisoffen“ ist, wird sich getäuscht sehen.

Mit dem Dank an die anwesenden Bürgerinnen und Bürger verbinden wir die Hoffnung, auch in Zukunft eine große und aktive Bürgerschaft bei Gemeinderats- und Ortschaftsratsitzungen zu haben.

Joachim Pöschel

 
 

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